Das Babybett richtig ausstatten (Was gehört rein, was nicht?)
Das Babybett ist der Ort, an dem Ihr Neugeborenes in den ersten Monaten die meiste Zeit verbringt. Werdende Eltern neigen dazu, diesen Platz besonders “kuschelig” gestalten zu wollen. Doch bei der Ausstattung des Babybetts gilt eine eiserne Regel, die von allen Kinderärzten und Hebammen betont wird: Weniger ist mehr. Das Ziel ist nicht maximale Gemütlichkeit im Erwachsinensinn, sondern maximale Sicherheit. Ein “nacktes” Bett ist das sicherste Bett und die effektivste Maßnahme zur Prävention des Plötzlichen Kindstods (SIDS). Wir klären auf, was wirklich hinein darf – und was draußen bleiben muss.
Das “Ja-Paket”: Was in ein sicheres Babybett gehört
Die Liste der Dinge, die in ein sicheres Babybett gehören, ist bewusst kurz. Sie benötigen nur drei Dinge:
1. Eine hochwertige, feste Matratze Dies ist die wichtigste Grundlage. Sparen Sie nicht an der Matratze. Sie muss:
- Fest sein: Der Kopf des Babys darf nicht mehr als 2-3 cm einsinken, auch wenn es sich auf den Bauch dreht. Weiche Matratzen erhöhen das Erstickungsrisiko.
- Exakt passen: Es darf keine Lücke (kein Spalt) zwischen Matratze und Bettgitter entstehen, in die das Baby rutschen könnte.
- Luftdurchlässig sein: Gute Babymatratzen haben Belüftungskanäle, die die CO2-Rückatmung reduzieren, sollte das Baby doch auf dem Bauch landen.
2. Ein straff sitzendes Spannbetttuch Die Matratze wird ausschließlich mit einem gut sitzenden Spannbetttuch (aus Baumwolle oder Jersey) bezogen. Es darf keine Falten werfen oder sich leicht abziehen lassen.
3. Der Babyschlafsack Da Decken ein No-Go sind, ist der Babyschlafsack die einzig sichere “Bettdecke”. Ein gut sitzender Schlafsack:
- Kann nicht über den Kopf rutschen.
- Kann nicht weggestrampelt werden (das Baby bleibt die ganze Nacht warm).
- Sorgt für eine stabile Körpertemperatur.
Achten Sie auf die richtige Größe (Halsausschnitt darf nicht über das Kinn rutschen) und den passenden TOG-Wert, abgestimmt auf die Raumtemperatur.
Das “Nein-Paket”: Was NIEMALS in ein Babybett gehört
Alles andere, was oft als “Babynest” oder “kuschelig” verkauft wird, stellt ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar. Diese Dinge müssen im ersten Lebensjahr konsequent aus dem Bett ferngehalten werden:
- KEINE Kissen (auch keine flachen!) Babys brauchen kein Kissen. Im Gegenteil: Es erhöht das Erstickungsrisiko massiv, wenn das Baby sein Gesicht hinein dreht. Auch spezielle “Lagerungskissen” oder Kissen gegen Kopfverformung sind im Bett tabu, sofern nicht medizinisch anders verordnet.
- KEINE Decken, Bettdecken oder Felle Die größte Gefahr geht von losen Decken aus. Das Baby kann sich darunter verheddern, sie sich über den Kopf strampeln und daran ersticken oder überhitzen. Lammfelle oder ähnliche Unterlagen gehören ebenfalls nicht ins Bett, da sie zur Überhitzung führen und zu weich sind.
- KEINE Nestchen (Bettumrandungen) Dies ist der gefährlichste “Deko-Artikel”. Nestchen sehen zwar hübsch aus, sind aber nachweislich ein hohes Risiko:
- Erstickungsgefahr: Das Baby kann mit dem Gesicht an das Polster rollen und nicht mehr zurück.
- CO2-Rückatmung: Das Nestchen verhindert die Luftzirkulation. Das Baby atmet die eigene verbrauchte Luft (CO2) wieder ein.
- Kletterhilfe: Ältere Babys nutzen das Nestchen als Trittstufe, um aus dem Gitterbett zu klettern.
- KEINE Kuscheltiere, Spieluhren oder Schmusetücher Im Schlaf hat kein Spielzeug etwas im Bett verloren. Auch das beliebte Schmusetuch ist ein loser Gegenstand, der auf das Gesicht des Babys geraten kann. (Das Schmusetuch kann zum Einschlafen gegeben werden, sollte aber oft entfernt werden, sobald das Baby fest schläft).
KEINE wasserdichten Auflagen Gummierte Matratzenauflagen sind zwar praktisch, blockieren aber die wichtige Luftzirkulation der Matratze und können zu einem ungesunden Hitzestau führen. (Moderne Matratzen haben oft einen abnehmbaren, waschbaren Nässeschutz-Bezug, der atmungsaktiv ist).
Fazit
Ein sicheres Babybett sieht für Erwachsene “leer” oder “unbequem” aus – für Ihr Baby ist es perfekt. Die Regeln sind einfach: Das Baby schläft in Rückenlage, im eigenen Bett im Elternschlafzimmer, in einem Schlafsack, auf einer festen Matratze. Sonst nichts.
