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Kinderwagen richtig reinigen und pflegen

Ein Kinderwagen macht im Alltag viel mit: Kekskrümel im Sitz, Spuckflecken auf dem Verdeck, matschige Räder nach dem Waldspaziergang und klebrige Saftspritzer am Griff. Eine regelmäßige Reinigung ist nicht nur eine Frage der Optik, sondern vor allem der Hygiene für Ihr Kind und der Langlebigkeit des Wagens. Ein gut gepflegter Kinderwagen funktioniert einwandfrei und behält seinen Wert für ein Geschwisterkind oder den Wiederverkauf. Mit dieser Anleitung wird Ihr Kinderwagen wieder blitzblank.

Vorbereitung: Was Sie brauchen und was Sie prüfen sollten

Bevor Sie starten, legen Sie sich am besten alles bereit, was Sie benötigen:

  • Staubsauger (mit Polsterdüse)
  • Milde Seifenlauge (z.B. Gallseife, Feinwaschmittel oder mildes Spülmittel)
  • Mehrere Lappen, ein Schwamm und eine weiche Bürste
  • Eine alte Zahnbürste (für schwer zugängliche Ecken)
  • Eventuell: Silikonspray für die Gelenke (kein Öl!)

Der wichtigste erste Schritt: Werfen Sie einen Blick in die Bedienungsanleitung Ihres Kinderwagens. Prüfen Sie die Pflegeetiketten der Stoffteile. Dürfen die Bezüge in die Waschmaschine? Bei welcher Temperatur? Dürfen die Räder abgenommen werden?

Schritt 1: Die Stoffteile (Babywanne, Sportsitz, Verdeck)

Hier sammelt sich der meiste Schmutz. Gehen Sie in dieser Reihenfolge vor:

  1. Grobreinigung: Nehmen Sie alle losen Teile (Matratze, Sitzauflage) heraus und schütteln Sie alles kräftig aus. Saugen Sie anschließend die Wanne und den Sitz mit der Polsterdüse des Staubsaugers gründlich ab. Vergessen Sie die Ritzen und Fächer nicht!
  2. Abnehmbare Bezüge waschen: Wenn die Etiketten es erlauben (was bei den meisten modernen Wagen der Fall ist), nehmen Sie alle abnehmbaren Stoffteile ab. Waschen Sie diese in der Waschmaschine – meist im Schonwaschgang bei 30°C mit einem milden Feinwaschmittel. Schließen Sie vorher alle Reiß- und Klettverschlüsse.
  3. Feste Stoffteile (z.B. Verdeck): Teile, die nicht abgenommen werden können (wie oft das Verdeck oder der Korb), müssen per Hand gereinigt werden. Nutzen Sie einen Schwamm oder eine weiche Bürste und die lauwarme Seifenlauge. Arbeiten Sie den Schaum sanft ein, ohne den Stoff komplett zu durchnässen.
  4. Flecken behandeln: Hartnäckige Flecken (Saft, Brei) können oft gut mit Gallseife vorbehandelt werden.
  5. Trocknen (WICHTIG): Geben Sie die Stoffteile niemals in den Trockner und hängen Sie sie nicht in die pralle Sonne. Beides kann die Stoffe einlaufen lassen, ausbleichen oder das Material beschädigen. Lassen Sie die Teile an der Luft im Schatten vollständig trocknen.

Schritt 2: Das Gestell und der Schiebegriff

Das Gestell ist meist aus Aluminium oder Kunststoff und relativ pflegeleicht.

  • Wischen Sie das gesamte Gestell mit einem feuchten Lappen und der milden Seifenlauge ab.
  • Trocknen Sie es anschließend gut ab, um Rostansatz an Schrauben oder Gelenken zu vermeiden.
  • Besondere Aufmerksamkeit gilt den Gelenken und dem Faltmechanismus. Hier sammelt sich oft Sand und Schmutz, der den Mechanismus blockieren kann. Nutzen Sie die alte Zahnbürste oder Druckluftspray, um den Schmutz aus den Ritzen zu entfernen.
  • Den Schiebegriff (besonders Moosgummi oder Lederimitat) ebenfalls gründlich abwischen.

Schritt 3: Die Räder (Die Haupt-Schmutzquelle)

Die Räder benötigen die meiste Aufmerksamkeit, besonders nach Fahrten bei Regen oder Schnee.

  1. Räder abnehmen: Am einfachsten geht die Reinigung, wenn Sie die Räder per Klicksystem vom Gestell lösen.
  2. Groben Schmutz entfernen: Nutzen Sie eine grobe Bürste (z.B. Wurzelbürste), um Matsch, Laub und kleine Steinchen aus dem Profil zu entfernen. Am besten geht das draußen, z.B. mit einem Gartenschlauch.
  3. Radkästen und Bremsen: Reinigen Sie auch die Aufhängung am Gestell und die Bremsmechanik. Hier verfängt sich oft Schmutz, der die Bremse blockieren kann.
  4. Achsen reinigen: Ziehen Sie Haare oder Fäden ab, die sich um die Radachsen gewickelt haben.

Schritt 4: Die abschließende Pflege

Wenn alles sauber und trocken ist, kommt die Kür:

  • Räder schmieren: Geben Sie einen Sprühstoß Silikonspray (oder Vaseline) auf die Radachsen und in die Radlager (wo sich das Rad dreht). Das sorgt dafür, dass die Räder leichtgängig bleiben und nicht quietschen. Wichtig: Verwenden Sie kein normales Öl (z.B. WD-40 oder Fahrradöl), da dieses klebrig ist und neuen Staub und Sand magisch anzieht.
  • Gelenke schmieren: Auch die Gelenke des Faltmechanismus freuen sich über einen Hauch Silikonspray, damit der Wagen leichtgängig auf- und zuklappt.
  • Reifendruck prüfen: Falls Sie Luftreifen haben, prüfen Sie regelmäßig den Reifendruck.

Wenn Sie diesen “Service” alle paar Monate oder nach besonders schmutzigen Ausflügen durchführen, bleibt Ihr Kinderwagen nicht nur hygienisch sauber, sondern auch technisch in einwandfreiem Zustand und bereit für die nächste Fahrt.