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Fliegen mit Baby: Was darf ins Handgepäck

Der erste Flug mit Baby ist ein aufregendes Ereignis. Doch bevor das Abenteuer beginnen kann, steht eine der größten Hürden an: das Packen des Handgepäcks und die gefürchtete Sicherheitskontrolle. Die strengen Flüssigkeitsregeln (maximal 100 ml pro Behälter, alles in einem 1-Liter-Beutel) scheinen mit den Bedürfnissen eines Babys unvereinbar. Die gute Nachricht vorweg: Für Reisen mit Kleinkindern und Babys (meist bis 3 Jahre) gibt es entscheidende Ausnahmen. Hier erfahren Sie, was Sie stressfrei mit an Bord nehmen dürfen.

Die wichtigste Ausnahme: Babynahrung und Medizin

Hier gilt die 100-ml-Regel nicht. Sie dürfen alle Nahrungsmittel und Medikamente, die Ihr Baby während der Reise (Hinflug, Wartezeit am Zielort, Rückflug – je nachdem, was Sie mitnehmen) benötigt, im Handgepäck transportieren.

Was ist konkret erlaubt?

  • Milch: Fertig zubereitete Pre-Milch in Fläschchen, Muttermilch (auch abgepumpt und gekühlt in Kühlbeuteln) oder Kuhmilch (für ältere Babys).
  • Wasser: Abgekochtes Wasser in einer Thermoskanne oder Babywasser im Tetra Pak, um unterwegs frische Milch mit Milchpulver anzumischen.
  • Brei und Snacks: Babybrei im Gläschen (auch über 100 g), Quetschies oder Joghurt. Auch feste Nahrung wie Kekse oder Obst sind kein Problem.
  • Medikamente: Notwendige Medikamente wie Fiebersaft, Nasentropfen oder spezielle Cremes dürfen ebenfalls mitgeführt werden (auch über 100 ml). Es ist ratsam, für verschreibungspflichtige Medikamente ein kurzes ärztliches Attest (auf Englisch) dabeizuhaben, auch wenn es selten verlangt wird.

Wie viel ist “angemessen”? Die Regel lautet “für die Dauer der Reise”. Packen Sie großzügig! Kalkulieren Sie nicht nur die reine Flugzeit, sondern auch mögliche Verspätungen, die Wartezeit am Flughafen und die Fahrt zur Unterkunft mit ein.

So läuft es an der Sicherheitskontrolle: Nehmen Sie alle Babyflüssigkeiten und Breie unaufgefordert aus dem Handgepäck und legen Sie sie separat in die Kontrollwanne. Informieren Sie das Sicherheitspersonal proaktiv, dass es sich um Babynahrung handelt. Die Behälter werden gesondert gescannt (manchmal mit speziellen Geräten). In sehr seltenen Fällen kann es vorkommen, dass Sie gebeten werden, einen Schluck der Flüssigkeit oder einen Löffel des Breis zu probieren.

Pflegeprodukte und “normale” Flüssigkeiten

Für Pflegeprodukte, die nicht als “Nahrung” oder “Medizin” gelten, gilt die 100-ml-Regel wieder.

  • Im 1-Liter-Beutel: Hier hinein gehören Dinge wie Wundschutzcreme, Baby-Lotion, Zahncreme oder Duschgel, sofern die Behälter unter 100 ml fassen.
  • Keine Flüssigkeiten (und daher unproblematisch): Feuchttücher (egal wie viele), Puder und Einweg-Wickelunterlagen gelten nicht als Flüssigkeiten und müssen nicht in den Beutel.

Das “Überlebens-Kit” an Bord: Die Handgepäck-Packliste

Was muss unbedingt griffbereit im Handgepäck sein, um den Flug entspannt zu überstehen?

  1. Pflege (das Wichtigste):
    • Windeln: Rechnen Sie großzügig. Eine Windel pro angefangene Reisestunde ist eine gute Faustregel (lieber zu viele als zu wenige).
    • Feuchttücher: Eine große Packung.
    • Wickelunterlagen: Einweg-Unterlagen für den Wickeltisch in der Flugzeugtoilette.
    • Wundschutzcreme (kleine Tube).
    • Müllbeutel/Windelbeutel: Zum geruchsdichten Verpacken voller Windeln.
  2. Kleidung (für alle):
    • Ein komplettes Wechsel-Outfit für das Baby (Body, Strampler, Pulli).
    • WICHTIG: Ein Wechselshirt für Sie selbst! (Ein Spuck-Unfall über den Wolken ohne Wechselkleidung ist kein Spaß).
    • Dicke, warme Socken für das Baby.
  3. Komfort & Beruhigung:
    • Schnuller: Mehrere Stück! (Sie fallen garantiert herunter).
    • Lieblings-Schmusetier oder Schmusetuch.
    • Eine dünne Decke oder ein großes Spucktuch (im Flugzeug zieht es oft durch die Klimaanlage).
    • Babytrage: Gold wert für das Boarding (freie Hände), das Warten und zum Beruhigen eines unruhigen Babys im Gang.
  4. Gesundheit:
    • Kochsalz-Nasentropfen: Die trockene Flugzeugluft trocknet Babynasen schnell aus.
    • Eventuell Fieberzäpfchen (für den absoluten Notfall).
    • Alles Nötige für Start und Landung: Ein Fläschchen, die Brust oder ein Schnuller. Das Saugen und Schlucken hilft beim Druckausgleich auf den Ohren.
  5. Unterhaltung:

    • Ein oder zwei kleine, leichte Lieblingsspielzeuge.
    • Ideal: Ein neues, leises Spielzeug. Der Neuheitsfaktor fesselt die Aufmerksamkeit länger.
    • Ein kleines Buch.

Ausrüstung: Buggy, Trage und Babyschale

  • Kinderwagen/Buggy: Darf fast immer kostenlos mitgenommen werden. Kompakte “Reisebuggys” dürfen oft sogar als Handgepäck mit in die Kabine. Größere Modelle müssen am Gate abgegeben werden (Gate Check-in) und Sie erhalten sie entweder direkt beim Aussteigen oder am Sperrgepäckband.

  • Babyschale: Darf nur mit an Bord, wenn sie das TÜV-Siegel “For use in Aircraft” trägt UND Sie einen eigenen Sitzplatz für Ihr Baby (auch unter 2 Jahren) gebucht und bezahlt haben.