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Sonne, Regen, Schnee

Egal ob strahlender Sonnenschein, ein plötzlicher Regenschauer oder die erste Schneeflocke – Eltern möchten und müssen mit ihrem Baby bei fast jedem Wetter vor die Tür. Die gute Nachricht: Das ist problemlos möglich, solange der Kinderwagen an die Witterung angepasst wird. Babys können ihre Körpertemperatur noch nicht selbstständig regulieren wie Erwachsene. Sie kühlen schneller aus und überhitzen auch deutlich schneller. Mit der richtigen Ausstattung sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind bei jedem Spaziergang sicher und geborgen ist.

Schutz vor Sonne und Hitze: Die unterschätzte Gefahr

Die größte Gefahr im Sommer ist nicht der Sonnenbrand, sondern die Überhitzung. Kinderwagen können sich in der prallen Sonne aufheizen wie ein Auto.

  • LEBENSGEFAHR: Niemals den Kinderwagen abdecken! Der häufigste und gefährlichste Fehler: Ein Tuch, eine Mullwindel oder eine Decke über das Verdeck zu hängen, um Schatten zu spenden. Darunter staut sich die Hitze in Minuten auf ein lebensbedrohliches Niveau! Die Luft kann nicht zirkulieren, und es besteht akute Erstickungs- und Hitzschlaggefahr.
  • Die sichere Lösung: Sonnensegel oder Sonnenschirm Ein Sonnensegel, das (meist am Verdeck und am Schiebegriff) gespannt wird, ist die beste Lösung. Es spendet großflächig Schatten, lässt aber die Seiten offen, sodass die Luft zirkulieren kann. Ein klassischer Sonnenschirm, der am Gestell befestigt wird, ist ebenfalls gut, muss aber je nach Sonnenstand neu ausgerichtet werden.
  • Kleidung und Sonnencreme Ziehen Sie dem Baby leichte, luftige Kleidung (z.B. Baumwolle oder Leinen) an. Babys unter einem Jahr sollten nie in die direkte Sonne. Wenn sich einzelne Körperteile (Füße, Hände) nicht bedecken lassen, nutzen Sie eine mineralische Sonnencreme speziell für Babys.
  • Mittagshitze meiden Planen Sie Spaziergänge am Vormittag oder späten Nachmittag. Bieten Sie dem Baby regelmäßig Flüssigkeit an (Muttermilch, Pre-Nahrung oder bei älteren Babys Wasser).

Schutz vor Regen und Nässe

Ein plötzlicher Schauer ist unangenehm, aber mit der richtigen Vorbereitung kein Problem.

  • Das Regenverdeck: Ein Muss Ein passgenaues Regenverdeck gehört zur Grundausstattung. Es sollte immer griffbereit im Korb des Kinderwagens liegen. Achten Sie beim Kauf auf Belüftungslöcher oder ein kleines Fenster, das man öffnen kann.
  • Achtung: Erstickungs- und Hitzestau-Gefahr! Das Regenverdeck ist wie eine Plastiktüte. Die Luft darin wird schnell feucht und verbraucht.

    • Regel 1: Nutzen Sie das Verdeck nur so lange wie nötig.
    • Regel 2: Nehmen Sie das Verdeck sofort ab, wenn Sie einen geschlossenen Raum betreten (Supermarkt, Bus, Café). Hier staut sich die Wärme sonst extrem schnell.

Schutz vor Kälte, Wind und Schnee

Kälte ist für Babys oft weniger problematisch als Hitze, solange sie richtig “verpackt” sind. Sie liegen still und produzieren keine Bewegungswärme, kühlen also schneller aus als die schiebende Person.

  • Der Fußsack: Die wärmende Festung Ein guter Fußsack ist die wichtigste Anschaffung für den Winter. Er ist weitaus effektiver als lose Decken, die weggestrampelt werden können. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen:
    • Lammfell: Hält extrem warm, ist atmungsaktiv und temperaturregulierend.
    • Thermo/Daune: Sehr leicht und oft wasserabweisend.
  • Das Zwiebelprinzip (Layering) Ziehen Sie Ihr Kind in mehreren Schichten an, statt nur in einen dicken Anzug. Eine gute Zwiebel besteht aus:
    1. Innen: Body und Strumpfhose (ideal: Wolle-Seide).
    2. Mitte: Pulli und Hose oder ein Fleece-/Wollwalk-Anzug.
    3. Außen: Der Fußsack. Bei extremer Kälte oder wenn das Kind schon im Sportsitz sitzt, zusätzlich ein Schneeanzug (wobei Fußsack + Wollwalk-Anzug oft reicht).
  • Mütze, Handschuhe, Socken Über den Kopf geht die meiste Wärme verloren – eine Mütze ist Pflicht. Auch Hände und Füße müssen warm eingepackt sein.
  • Isolation von unten Kälte kriecht oft von unten durch die Matratze. Eine zusätzliche isolierende Einlage (Lammfelleinlage oder eine zugeschnittene Isomatte unter der Matratze) wirkt Wunder.
  • Schutz für die Gesichtshaut Bei Minusgraden und Wind schützt eine Wind- und Wettercreme die empfindliche Gesichtshaut. Wichtig: Verwenden Sie eine Creme, die wasserfrei ist (eine Creme auf Wasserbasis kann auf der Haut gefrieren und schadet mehr als sie nützt).

Der finale Check: Der Nacken-Test

Egal bei welchem Wetter: Der zuverlässigste Indikator, ob Ihrem Baby zu warm oder zu kalt ist, ist der Nacken. Fühlen Sie mit zwei Fingern in den Nacken des Kindes:

  • Warm und trocken: Perfekt.
  • Verschwitzt und heiß: Dem Baby ist zu warm. (Sofort eine Schicht ausziehen oder für mehr Luftzirkulation sorgen).
  • Kühl: Dem Baby ist zu kalt. (Zusätzliche Schicht oder wärmerer Schutz nötig).

Kalte Hände oder Füße sind hingegen oft kein Grund zur Sorge, da die Durchblutung bei Babys dort noch nicht optimal funktioniert.