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Beistellbett, Stubenwagen oder Babybett?

Eine der ersten großen Entscheidungen beim Einrichten des Babyzimmers (oder des Schlafzimmers) ist die Wahl des richtigen Schlafplatzes. Die Möglichkeiten scheinen endlos, doch die drei beliebtesten Optionen für die Anfangszeit sind das Beistellbett, der Stubenwagen und das klassische Babybett. Jede dieser Lösungen hat klare Vor- und Nachteile, die stark von Ihrer Wohnsituation, Ihren Schlafgewohnheiten und Ihren persönlichen Bedürfnissen abhängen. Wofür Sie sich auch entscheiden: Sicherheit und Geborgenheit stehen an erster Stelle. Dieser Ratgeber hilft Ihnen bei der Entscheidung.

Das Beistellbett: Maximale Nähe in der Nacht

Das Beistellbett ist der Favorit vieler Hebammen und stillender Mütter. Es handelt sich um ein kleines Bettchen, das an einer Seite offen ist und mit Haken oder Gurten sicher und lückenlos direkt am Elternbett befestigt wird.

  • Vorteile:
    • Nähe: Das Baby schläft auf seiner eigenen Matratze, aber dennoch direkt neben der Mutter (oder dem Vater). Es spürt die Anwesenheit der Eltern, was oft beruhigend wirkt.
    • Komfort beim Stillen: Stillende Mütter müssen nachts nicht aufstehen. Sie können das Baby einfach zu sich herüberziehen, im Liegen stillen und es danach wieder sicher zurücklegen.
    • Sicherheit: Es gilt als die sicherste Form des “Co-Sleepings”, da die Risiken des klassischen Familienbetts (Überhitzung, Überdeckung, Herausfallen) minimiert werden.
  • Nachteile:
    • Kurze Nutzungsdauer: Sobald das Baby beginnt, sich selbstständig hochzuziehen oder zu sitzen (etwa mit 6-9 Monaten), ist das Beistellbett (mit der offenen Seite) nicht mehr sicher. Einige Modelle lassen sich jedoch zur Wiege oder Bank umbauen.
    • Immobilität: Es ist fest am Elternbett montiert und nicht für den Mittagsschlaf im Wohnzimmer gedacht.
    • Platzbedarf: Es verbreitert das Elternbett, was in sehr kleinen Schlafzimmern stören kann.
  • Ideal für: Eltern (besonders Stillende), die ihr Baby nachts so nah wie möglich bei sich haben möchten, ohne die Risiken des Familienbetts einzugehen.

Der Stubenwagen: Mobil und geborgen am Tag

Der Stubenwagen ist der nostalgische Klassiker: ein kleiner Korb oder ein Bettchen auf Rollen, oft mit einem Himmel darüber. Seine größte Stärke ist die Mobilität.

  • Vorteile:
    • Mobilität: Sie können das schlafende Baby problemlos von Raum zu Raum schieben. So ist es im Wohnzimmer, in der Küche oder im Arbeitszimmer immer in Ihrer Nähe.
    • Geborgenheit: Durch seine kleine, kuschelige Form (ähnlich einem Nest) fühlen sich viele Neugeborene darin besonders wohl und geborgen.
  • Nachteile:
    • Sehr kurze Nutzungsdauer: Dies ist die Lösung mit der kürzesten Lebensdauer. Sobald das Baby aktiver wird, sich dreht oder gar hochzieht (oft schon mit 4-5 Monaten), wird der Stubenwagen durch den höheren Schwerpunkt und die geringe Größe schnell instabil und unsicher.
    • Sicherheit: Die Rollen müssen immer festgestellt werden, wenn der Wagen steht. Er darf nie als “Gehhilfe” zweckentfremdet werden.
    • Platz: Obwohl klein, steht er oft “im Weg”, da er keinen festen Platz hat.
  • Ideal für: Eltern, die ein Haus oder eine große Wohnung haben und das Baby tagsüber flexibel in ihrer Nähe haben möchten, aber nachts vielleicht eine andere Lösung (z.B. Beistellbett) bevorzugen.

Das Babybett (Gitterbett): Die langlebige Lösung

Das klassische Babybett (meist 60×120 cm oder 70×140 cm) ist die langfristigste Investition. Es steht meist im Elternschlafzimmer oder bereits im eigenen Kinderzimmer.

  • Vorteile:
    • Lange Nutzungsdauer: Hier ist das Geld am längsten angelegt. Ein gutes Gitterbett kann das Kind oft bis zum 4. oder 5. Lebensjahr begleiten, besonders wenn es zum Juniorbett umbaubar ist (Schlupfsprossen, abnehmbare Seitenteile).
    • Hohe Sicherheit: Sobald das Kind mobil wird, bieten die hohen Gitterstäbe den besten Schutz vor dem Herausfallen.
    • Verstellbarkeit: Fast alle Modelle haben einen höhenverstellbaren Lattenrost. Am Anfang stellen Sie ihn hoch (rückenschonend), später senken Sie ihn ab, wenn das Kind steht.
  • Nachteile:
    • Größe: Viele Neugeborene wirken in dem großen Bett anfangs etwas “verloren” (kann aber mit einem Schlafsack und einem “Pucken” gut kompensiert werden).
    • Distanz: Wenn das Bett nicht direkt neben dem Elternbett steht, müssen Sie nachts zum Stillen, Füttern oder Trösten immer komplett aufstehen.
    • Immobilität: Es hat einen festen Platz und kann nicht bewegt werden.
  • Ideal für: Eltern, die eine langlebige “Ein-Bett-Lösung” suchen, oder für die Zeit direkt nach dem Beistellbett/Stubenwagen.

Fazit: Was ist die beste Lösung?

Die “eine” beste Lösung gibt es nicht. Die Entscheidung hängt von Ihrem Alltag ab:
  • Priorität Nacht-Komfort: Wenn Sie nachts maximalen Komfort beim Stillen und viel Nähe suchen, ist das Beistellbett unschlagbar.
  • Priorität Tag-Mobilität: Wenn Sie das Baby tagsüber im Haus viel bei sich haben wollen, ist der Stubenwagen eine (kurzfristig) gute Wahl.
  • Priorität Langlebigkeit: Wenn Sie eine Anschaffung für mehrere Jahre suchen und das nächtliche Aufstehen in Kauf nehmen, ist das Babybett das Richtige.

Eine sehr beliebte und praktische Kombination ist daher: Ein Beistellbett für die ersten 6-9 Monate im Elternschlafzimmer, gefolgt vom Umzug in das klassische Babybett im (dann) eigenen Kinderzimmer.