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Babyphone-Guide

Die Kaufberatung: Vor- und Nachteile von Kameras und wichtige Fakten zur Strahlung (DECT).

Ein Babyphone ist für die meisten Eltern in den ersten Lebensjahren unverzichtbar. Es ist der akustische (und immer öfter auch visuelle) Draht ins Kinderzimmer, der Sicherheit gibt und den Eltern ein Stück Freiheit zurückgibt. Doch der Markt ist unübersichtlich geworden. Reicht ein reines Audio-Gerät oder muss es eine Kamera sein? Was bedeutet DECT? Und wie steht es um das vieldiskutierte Thema “Elektrosmog” oder Strahlung im Kinderzimmer? Dieser Guide hilft Ihnen, das perfekte Gerät für Ihre Bedürfnisse zu finden.

Die Grundsatzentscheidung: Audio-Babyphone vs. Video-Babyphone (Kamera)

Die erste Frage, die Sie sich stellen sollten, betrifft die Art der Überwachung: Wollen Sie Ihr Baby nur hören oder auch sehen?

Klassische Audio-Babyphones (Nur Ton) Diese Geräte konzentrieren sich auf das Wesentliche: die Geräuschübertragung. Sie sind die zuverlässigen Klassiker.

  • Vorteile: Sie sind oft deutlich günstiger, in der Regel sehr einfach zu bedienen und haben eine hervorragende Akkulaufzeit. Zudem ist die potenzielle Strahlungsbelastung (dazu später mehr) bei reinen Audio-Geräten oft einfacher zu kontrollieren.
  • Nachteile: Sie hören jedes Geräusch, aber Sie wissen nicht, warum es entsteht. Ist das Kind wach und weint, oder hat es nur im Traum geseufzt? Eltern neigen dazu, öfter “umsonst” ins Zimmer zu laufen, nur um nachzusehen.

Video-Babyphones (Mit Kamera) Diese Geräte übertragen ein Live-Bild (meist mit Infrarot-Nachtsicht) aus dem Kinderzimmer auf einen Monitor an der Elterneinheit oder per App auf Ihr Smartphone.

  • Vorteile: Der unschätzbare Wert der visuellen Kontrolle. Sie sehen sofort, ob das Baby den Schnuller verloren hat, sich nur gedreht hat oder wirklich wach ist. Das gibt vielen Eltern ein enormes Plus an Sicherheit und erspart unnötige Gänge ins Kinderzimmer, die das Kind vielleicht erst recht wecken würden.
  • Nachteile: Video-Geräte sind deutlich teurer. Der Monitor der Elterneinheit verbraucht mehr Strom, was die Akkulaufzeit verkürzt. Zudem entsteht bei manchen Eltern ein “Überwachungs-Effekt” – sie schauen ständig auf den Monitor, anstatt sich zu entspannen.

Das heikle Thema: Strahlung (DECT, WLAN und der ECO-Modus)

Die größte Sorge vieler Eltern gilt der Strahlung (Elektrosmog), der das Baby ausgesetzt wird. Hier sind die Fakten zu den gängigsten Technologien.

Was ist DECT? DECT (Digital Enhanced Cordless Telecommunications) ist derselbe digitale Standard, der auch bei den meisten schnurlosen Festnetztelefonen verwendet wird. Er bietet eine sehr klare, abhörsichere und stabile Verbindung.

  • Das Problem (Dauerstrahlung): Viele herkömmliche DECT-Babyphones senden, ähnlich wie ihre Basisstationen beim Telefon, ein permanentes, gepulstes Signal, um die Verbindung zwischen Sender (im Kinderzimmer) und Empfänger (Elterneinheit) aufrechtzuerhalten – auch dann, wenn das Baby vollkommen still ist. Diese Dauerstrahlung direkt neben dem Kindeskopf wird von Experten kritisch gesehen.

Die Lösung: ECO-Modus und VOX-Funktion Wenn Sie sich für ein digitales Gerät (DECT) entscheiden, achten Sie zwingend auf eine dieser beiden Funktionen, idealerweise auf beide:

  1. VOX (Voice Operated Exchange): Dies ist eine reine Geräuschaktivierung. Das Babyphone “schläft” und beginnt erst dann zu senden, wenn es einen bestimmten Geräuschpegel (z.B. Weinen) registriert. Es findet keine Dauerübertragung statt.
  2. Full-ECO-Modus (oder 100% strahlungsfrei im Standby): Dies ist die beste Lösung. Solange das Kind ruhig ist, wird die Funkverbindung zwischen den Geräten komplett gekappt. Es findet absolut keine Strahlung statt. Erst wenn ein Geräusch registriert wird, baut sich die Verbindung in Sekundenbruchteilen wieder auf. (Achtung: Manche Hersteller werben mit “Eco-Modus”, meinen aber nur eine Reduzierung der Sendeleistung. Achten Sie auf “100% strahlungsfrei” oder “strahlungsfrei im Ruhemodus”).

Alternative: WLAN-Babyphones (App-Steuerung) Viele Kameras funktionieren heute über das heimische WLAN und senden das Bild an eine App auf Ihrem Smartphone.

  • Vorteil: Unbegrenzte Reichweite. Sie können (theoretisch) von überall auf der Welt nach Ihrem Kind sehen.
  • Nachteile:
    • Sicherheit: WLAN-Geräte, die über das Internet senden, sind potenziell hackbar. Achten Sie auf seriöse Hersteller mit sicheren Verschlüsselungen und ändern Sie unbedingt das Standardpasswort.
    • Zuverlässigkeit: Die Übertragung ist nur so stabil wie Ihr WLAN-Netz.
    • Strahlung: Das Gerät nutzt das WLAN, und Ihr Router sendet permanent.

Alternative: Analoge Babyphones Die “alte” Technologie. Sie sendet nicht gepulst und meist nur, wenn Geräusche da sind (VOX). Dafür sind sie oft nicht abhörsicher und sehr anfällig für Störungen durch andere Funkgeräte (z.B. das Babyphone des Nachbarn).

Checkliste: Weitere wichtige Kaufkriterien

  • Reichweite: Wohnen Sie in einer kleinen Wohnung oder in einem Haus mit Garten? Achten Sie auf die angegebene Reichweite und auf ein Reichweiten-Kontrollsignal (akustisch oder visuell), das Sie warnt, wenn die Verbindung abbricht.

  • Akkulaufzeit: Wie lange hält der Akku der Elterneinheit? Nichts ist ärgerlicher, als wenn das Gerät mitten in der Nacht ans Ladekabel muss.
  • Gegensprechfunktion (Two-Way-Talk): Die Möglichkeit, über das Babyphone beruhigend auf das Kind einzusprechen, kann oft das Aufstehen ersparen.
  • Temperatursensor: Viele Geräte zeigen die Raumtemperatur im Kinderzimmer an und warnen, wenn es zu kalt oder zu warm wird. Ein sehr nützliches Feature.
  • Nachtlicht und Schlaflieder: “Nice-to-have”-Funktionen, die manche Kinder beruhigen, aber kein Muss sind.
  • Nachtsicht (Bei Kameras): Eine gute Infrarot-Nachtsicht ist bei Videogeräten essenziell, sonst sehen Sie nachts nichts.

Fazit: Welches Babyphone ist das richtige?

  • Für Sicherheitsbewusste (visuell): Ein Video-Babyphone, das aber zwingend über einen VOX-Modus verfügt, damit die Kamera nicht permanent sendet.

  • Für Strahlungs-Sensible: Ein reines Audio-Gerät (digital oder analog) mit einem zertifizierten Full-ECO-Modus, der im Ruhezustand zu 100% strahlungsfrei ist.
  • Für Technik-Affine mit Bedarf an Reichweite: Ein WLAN-Kamera-System, aber nur von einem Hersteller, der hohe Sicherheitsstandards (Verschlüsselung) garantiert.